Zum Ergebnis der Wahlen in den USA und den Auswirkungen auf die Wissenschaft erklärt Kai Gehring (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
„Die transatlantische Partnerschaft wird gerade in der Wissenschaft durch viele enge und langjährige Kooperationen gelebt. Die EU und Deutschland stehen gemeinsam mit den USA für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Wissenschaftsfreiheit. Es ist unser Ziel hierzulande, diese Werte in einer sich wandelnden Welt zu bewahren und zu stärken.
Mit Donald Trump hat die USA einen Präsidenten gewählt, der eine skeptische bis ablehnende Haltung gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen und Institutionen zeigt. Er hat sich wiederholt gegen die Finanzierung einzelner wissenschaftlicher Programme ausgesprochen. Seine erste Administration war bekannt dafür, wissenschaftliche Berichte zu ignorieren oder zu zensieren, die nicht in sein Narrativ passten – zum Beispiel bei Klimaschutz und Pandemiebekämpfung. Das steht Forschenden in den USA nun aller Voraussicht nach erneut bevor.
Die fortlaufenden Falschaussagen Trumps über Forschungserkenntnisse gefährden das Vertrauen in die Wissenschaft. Fakten statt Fakes sind für evidenzbasierte Politik unerlässlich. Die Leugnung der Klimakrise oder irreführende Aussagen über COVID-19 haben Menschen gefährdet. Die Klimaforschung und -krise verlangen von uns alle Entschlossenheit und Zusammenarbeit. Für den globalen Klimaschutz gilt: Europa muss internationaler Vorreiter bleiben.
Die transatlantische Partnerschaft in der Wissenschaft bleibt für uns zentral, unsere Außenwissenschaftspolitik wird sich der neuen Lage anpassen müssen. Es gilt, an der akademischen Mobilität von Studierenden und Forschenden festzuhalten. Unser Ziel muss bleiben, dass die EU und Deutschland in schwierigen Zeiten entschlossen und gemeinsam handeln, um für den Schutz der Wissenschaftsfreiheit einzutreten und Investitionen in Forschung und innovative Technologien zu verstärken. Wir werden nicht umhinkommen, die transatlantischen Wissenschaftsbeziehungen neu auszutarieren.“