Das völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria in Griechenland steht in Flammen. „Die Bilder aus Moria erschüttern mich“, sagte der sichtlich erschrockene Kai Gehring, grüner Bundestagsabgeordneter für Essen, in einer ersten Reaktion. „Wir erleben gerade eine Tragödie, deren Ausmaß wir noch nicht fassen können.“ Auch wenn die Ursache des Brandes noch im Dunkeln liege, hätten Deutschland und die übrigen Länder der Europäischen Union längst die Flüchtlingslager evakuieren müssen, betonte Gehring. Allerdings würden Bundesinnenminister Seehofer aber auch Essens Oberbürgermeister Kufen zusammen mit CDU und SPD im Essener Stadtrat die Aufnahme von Menschen in Not blockieren. Gehring: „Kufen und Große Koalition müssen endlich Umdenken, die Bilder aus dem brennenden Moria dürfen auch sie nicht kalt lassen.“ Die Stadtspitze sollte auf die Menschen in Essen hören, die ein großes Herz für Menschen in Not haben, so Gehring. „Die Stadt hat genug Platz, um einige zusätzliche Geflüchtete aufzunehmen.“
Schon 2019 hatte ein breites gesellschaftliches Bündnis die politisch Verantwortlichen in Essen aufgefordert, dem Sterben im Mittelmeer und den unmenschlichen Zuständen in den Flüchtlingslagern nicht länger tatenlos zuzusehen und Geflüchtete aufzunehmen. „Eigentlich hätte das eine Selbstverständlichkeit sein müssen“, so Gehring. Anders als in Bochum, Dortmund, Düsseldorf oder Köln konnten sich Kufen und Große Koalition aber nicht zu dieser humanitären Geste durchringen. „Es ist höchste Zeit, für Kufen und Co ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen. Essen muss zum sicheren Hafen werden für Menschen, die durch Krieg, Verfolgung oder Gewalt gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen.“