Kai Gehring (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, erklärt zur Radikalisierung von Jugendlichen über Social Media:
„Gerade für Kinder und Jugendliche sind die Nachrichten zum Krieg in Nahost beängstigend, komplex und werfen viele Fragen auf. In sozialen Netzwerken werden herzzerreißende Videos aus dem Krisengebiet teils ungefiltert verbreitet, darunter auch viele Falschinformationen. Berichte über zunehmenden Antisemitismus auf den Schulhöfen sind besorgniserregend. Gerade im digitalen Zeitalter kommen Jugendliche immer häufiger mit radikalen Inhalten und autoritärer Propaganda in Berührung. Umso wichtiger ist es, dass Eltern sowie unsere Bildungs- und Jugendeinrichtungen die junge Generation starkmachen gegen jegliche Form des Extremismus. Immunisieren gegen Radikalisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – vom Elternhaus über das Klassenzimmer bis zur Plattform-Regulierung. Damit Schulen bundesweit wieder stärker zu Lern-Orten für Geschichtsbewusstsein, Demokratie und ein friedliches Miteinander werden, brauchen die Lehrpläne aller Bundesländer ein Update: Unterricht in Sachkunde, Sozialwissenschaften, Politik und Geschichte müssen spürbar und für alle Altersgruppen gestärkt werden. Auch moderne Medienkompetenzen und der Umgang mit Fake News müssen bundesweit an unseren Schulen eine stärkere Rolle spielen.“
Mehr dazu im Artikel der Rheinischen Post vom 16. August 2024: Wie im Netz schon bei Kindern Hass geschürt wird