Zur aktuellen Debatte um nachhaltige Infrastrukturen des Wissens erklärt Kai Gehring, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
„Der Hochschulcampus ist das ideale Reallabor für die klimagerechte Gesellschaft, um neue Wege zur Nachhaltigkeit ganz konkret zu beschreiten. Denn hier wird nicht nur gelehrt, gelernt und geforscht, sondern auch gelebt, gebaut, gegessen, gereist und vieles mehr. Nun haben jüngst Wissenschaftsrat und HRK-Präsident Peter-André Alt Impulse gesetzt, um diese Potentiale besser zu heben: für moderne klimagerechte Infrastrukturen des Wissens, die Strahlkraft weit über die Grenzen des Campus hinaus entfalten.
Dafür müssen Bund und Länder im Rahmen der Kompetenzverteilung noch besser zusammenarbeiten und neue Spielräume schaffen, damit vor Ort innovative Lösungen für nachhaltiges Bauen, Forschen und Arbeiten umgesetzt werden können. Das betrifft sowohl finanzielle Unterstützung für nachhaltige Investitionen wie auch rechtliche Spielräume durch beschleunigte Prozesse und klareren Zuständigkeiten in der praktischen Umsetzung.
Denn der Modernisierungsstau ist vielerorts unübersehbar: Hörsäle, Bibliotheken und IT-Infrastruktur sind nicht auf der Höhe der Zeit. Statt immer nur die dringendsten Probleme zu lösen, braucht es eine nachhaltige klimagerechte Modernisierung. Wenn wir den kompletten Lebenszyklus öffentlicher Gebäude bei Bau-Investition berücksichtigen, sind nachhaltige, modular veränderbare und flexibel nutzbare Infrastrukturen nicht nur umwelt- und klimafreundlicher, sondern auf Dauer sogar günstiger.“