09.06.2015  Hochschule

Rahmenbedingungen für internationale Studierende verbessern

Zur heute vorgestellten Studie „Zugangstor Hochschule: Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen gewinnen“ erklären Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung, und Volker Beck, Sprecher für Innenpolitik:

Die Situation internationaler Studierender und Absolventinnen und Absolventen darf nicht länger ein blinder Fleck bei Bundesbildungsministerin Wanka sein. Die Bundesregierung muss ihre Internationalisierungsstrategie nachbessern und vor allem bei Stipendienangeboten und dem Arbeitsmarktzugang von Hochqualifizierten nachlegen. Die Visavergabe muss beschleunigt werden. Erfolgreiches Studieren von internationalen Studierenden und deren guter Einstieg in das Berufsleben müssen einen zentralen Platz auf der politischen Agenda finden.

Die Beratungsangebote für internationale Studierende sind zu dünn und kommen zu spät, daher müssen sie ausgebaut werden. Studierende benötigen bessere Informationen über Bleibemöglichkeiten nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium und mehr Unterstützung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Beim akuten und zukünftigen Fachkräftemangel können wir es uns nicht länger leisten, Hochqualifizierten mit deutschem Abschluss den Zugang zum Arbeitsmarkt mit Hürden zu versehen. Bislang geht hier viel ökonomisches und kreatives Potenzial verloren.

Auch der Zugang zum Studium muss leichter werden, um unseren Wissenschaftsstandort weltoffener zu gestalten. Die Hochschulen müssen für junge Ausländerinnen und Ausländern, die bereits im Inland leben, offener werden. Dies gilt insbesondere für Asylsuchende, die derzeit erst nach drei Jahren BAföG-berechtigt sind. Wir setzen uns dafür ein, dass Asylsuchende und Geduldete bereits nach drei Monaten Aufenthalt in Deutschland BAföG beantragen dürfen.