28.08.2023  Bildung

Pressemitteilung: Kindergrundsicherung ermöglicht Chancen und Teilhabe für Kinder in Essen

Zur Einigung über die Einführung der Kindergrundsicherung erklärt Kai Gehring, grüner Bundestagsabgeordneter für Essen:

„Alle Kinder und Jugendliche verdienen gleiche Chancen und Teilhabe. Wir können nicht akzeptieren, dass in einem reichen Land wie Deutschland fast jedes fünfte Kind in Armut lebt. Gerade bei uns in Essen ist Kinderarmut leider weit verbreitet: Laut einer Analyse der Bertelsmann-Stiftung aus diesem Jahr lebt in Essen jedes dritte Kind von Sozialleistungen.

Mit dem jetzt vereinbarten Einstieg in die Kindergrundsicherung gehen wir endlich wirksamer gegen die Kinderarmut vor. Die Kindergrundsicherung ermöglicht Kindern sorgenfreier aufzuwachsen und beendet verdeckte Armut. Indem wir die Regelsätze an die Lebensrealität der Kinder anpassen, sorgen wir dafür, dass alle Kinder gleiche Teilhabechancen bekommen. Die Mitgliedschaft im Sportverein soll dann nicht mehr an fehlenden Turnschuhen scheitern. Die Einladung zum Kindergeburtstag soll nicht mehr beschämt abgesagt werden müssen, weil kein Geld für ein Geschenk da ist.

Alleinerziehende werden mit der Einführung der Kindergrundsicherung bald besser unterstützt. Darüber hinaus wird die finanzielle Unterstützung für Familien an die Entwicklung des Existenzminimums gekoppelt. Sie wird zudem einfacher und zugänglicher. Aktuell nutzt nur ein Drittel aller Familien mit Anspruch den Kindergeldzuschlag. Diesen Status quo ändern wir: Durch die Bündelung vieler verschiedener Leistungen und deren Digitalisierung bauen wir Bürokratie und Antragshürden ab. Denn der Zugang zu Leistungen darf nicht am Behördendschungel scheitern.

Finanzielle Unsicherheit von Familien steht Bildungserfolgen oftmals im Weg. Für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien ist der Bildungsweg nachgewiesen steiniger. Mit der Kindergrundsicherung steht eine wichtige Säule für bessere Chancen und mehr Teilhabe für alle Kinder, gerade auch für die vielen Familien in Essen. Eine weitere Säule ist das Startchancenprogramm für Schulen in benachteiligten Quartieren, das die Bundesbildungsministerin jetzt mit den Ländern ausverhandeln muss. Als Vorsitzender des Bildungsausschusses im Bundestag werde ich mich weiter für mehr Zukunftschancen für jedes Kind einsetzen.“