Die Zahl der Anmeldungen und Erteilungen sogenannter Biopatente auf Tiere und Pflanzen, aber auch auf einzelne Genomabschnitte oder Gensequenzen, nimmt in Europa deutlich zu. Patente auf Pflanzen und Tiere gefährden das Recht auf Nahrung, die Ernährungssouveränität und die Forschungsfreiheit. Die private Aneignung genetischer Ressourcen wirkt sich als Innovationsbremse in der Züchtung aus und hat erhebliche negative Folgen für Landwirtschaft, Biodiversität und Verbraucherinteressen. Viele erteilte Patente erstrecken sich nicht allein auf technisch erweiterte Züchtungsverfahren sowie Pflanzen- und Tierzüchtungen, sondern sogar auf das Erntegut, Verarbeitungsschritte und daraus entstehende Produkte sowie Saatgut bzw. Nachkommen bei Tieren. Damit kontrollieren Patentinhaber*innen zunehmend die gesamte Lebensmittelkette.
16.12.2016 Allgemein