Die Weltgemeinschaft hat auf der Pariser Klimakonferenz das Ziel der CO2-Neutralität ausgegeben. Das bedeutet für die Stahlindustrie, die in NRW einer der größten CO2-Emittenten ist, eine Umstellung der Produktionsweise. „Mit der Umstellung dürfen wir die Stahlkocher nicht alleine lassen“, betont Kai Gehring, grüner Bundestagsabgeordneter für Essen. Um die Klimaziele zu erreichen, müsse die hiesige Stahlindustrie im Entwicklungsstadium befindliche Verfahren endlich zur Marktreife bringen, die eine CO2-freie Stahlproduktion ermöglichen. „Damit Unternehmen wie Thyssen-Krupp die dafür notwendigen Investitionen tätigen können, und klimaneutrale Produkte auch wettbewerbsfähig sind, muss die Industriepolitik den entsprechenden Rahmen und Planungssicherheit schaffen.“
„Die erste CO2-freie Bramme muss aus NRW kommen“, fordert Gehring. NRW habe mit den ansässigen Stahlkonzernen, den Montanmaschinenbau-Unternehmen und dem großen Netz an ingenieurtechnischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen das große Potenzial, eine nächste industrielle Revolution in der Montanindustrie einzuleiten. Wichtig sei zudem die Nutzung erneuerbarer Energien, so Gehring: „Ohne Wasserstoff ist eine Dekarbonisierung der Industrie nach jetzigem Stand der Technik nicht denkbar.“ Die Bundesregierung habe zwar ihre längst überfällige nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt. Diese lasse aber konkrete Schritte vermissen: „Ohne einen deutlich ambitionierteren Ausbau der erneuerbaren Energien, den Aufbau stabiler Wasserstoff-Partnerschaften, eine klare Priorisierung von Anwendungsfeldern und die zügige Umsetzung von Förderinstrumenten bleibt Deutschland auf der Strecke“.