Zur angekündigten Hinrichtung des Ringers Navid Afkari im Iran erklären Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, und Omid Nouripour, Sprecher für Außenpolitik:
Wir fordern die iranische Regierung auf, die Verurteilung Navid Afkaris zur Todesstrafe unverzüglich aufzuheben und ihn aus der Haft zu entlassen. Es ist davon auszugehen, dass sein angebliches Geständnis wie bei unzähligen anderen politischen Gefangenen durch Folter erzwungen wurde.
Die Bundesregierung muss gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft Druck auf die iranische Regierung ausüben, um die Hinrichtung von Navid Afkari zu verhindern. Die Todesstrafe ist eine grausame und unmenschliche Strafe, die gegen die Grundrechte eines jeden Menschen auf Leben und Würde verstößt.
Das Todesurteil gegen Afkari ist Teil einer zunehmenden Repressionswelle im Iran gegen Bürger- und Menschenrechte. Justizwesen und Gefängnisse sind Orte der Willkür, von Folter und politisch motiviertem Mord. Unter Einsatz ihres Lebens wehrt sich die Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh erneut gegen dieses staatliche Unrecht und fordert die Freilassung aller politischen Gefangenen.
Indem die iranischen Behörden insbesondere politische Gefangene in überfüllten und unhygienischen Gefängnissen halten, wo ihnen medizinische Versorgung verweigert wird und sie nicht von kranken Gefangenen getrennt werden, werden sie einer Covid-19-Infektion mit möglichen fatalen Folgen schutzlos ausgeliefert.
09.09.2020 Allgemein