Zur Ernennung der neuen Generalsekretärin von Amnesty International erklären Margarete Bause, Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, und Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
Mit Agnès Callamard übernimmt eine unerschrockene und konsequente Menschenrechtsverteidigerin die Leitung von Amnesty International. Wir gratulieren Agnès Callamard herzlich zu ihrer Ernennung und wünschen ihr Kraft sowie Erfolg bei der Durchsetzung gleicher Menschenrechte für alle Menschen weltweit. Außergerichtliche Tötungen und Hinrichtungen sind weltweit an der Tagesordnung, sie gehören in vielen autoritären Regimen zu den Instrumenten des Machterhalts. Dass Agnès Callamard als bisherige UN-Sonderbeauftragte dieser zynischen Praxis entschieden Einhalt gebieten kann und will, hat sie besonders eindrucksvoll bei der Untersuchung der Ermordung von Jamal Kashoggi bewiesen. Sie scheut keine klar en Worte und lässt sich auch nicht von unverhohlenen Drohungen einschüchtern. Solche Kämpferinnen braucht das internationale Menschenrechtssystem!
Bei Amnesty International warten auf die neue Generalsekretärin zusätzliche Herausforderungen: die Unterdrückung religiöser, ethnischer oder gesellschaftlicher Minderheiten, der Meinungs- und Pressefreiheit sowie der Kampf gegen Straflosigkeit. Hier gilt es, Agnès Callamard zu unterstützen und auch allgemein mehr für den Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen weltweit zu tun.