Zum heutigen Beschluss, am 29. Juni eine Anhörung im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz anzuberaumen, erklären Kai Gehring, Obmann der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, und Rosemarie Hein, Obfrau der Linksfraktion:
Seit über anderthalb Jahren ignoriert die Koalition die Perspektivlosigkeit junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und blockiert die Initiativen der Opposition. Das ewige Hinhalten und Taktieren der Koalition aufgrund eigener Zerstrittenheit und Handlungsunfähigkeit können wir nicht länger hinnehmen. Unsere Geduld ist am Ende, weil Wissenschaft als Beruf nicht weiter an Attraktivität verlieren darf. Daher haben wir eine Anhörung zum wissenschaftlichen Nachwuchs und zur überfälligen Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes mit unserem Minderheitsrecht erwirkt. Denn diese Debatte muss in Parlament und Öffentlichkeit statt in Hinterzimmern geführt werden.
Sowohl Grüne als auch Linke im Bundestag haben schon lange Vorschläge auf den Tisch gelegt, mit denen sich die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft verbessen. Kurzzeit-Verträge und
Befristungsunwesen müssen zurückgedrängt werden, was bei den Regierungsfraktionen trotz anderslautendem Koalitionsvertrag offenbar noch immer kein Konsens ist. Dieser Koalitionskonflikt und die einseitige Lobbyarbeit von Wissenschaftsorganisationen gegen die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes müssen endlich ein Ende haben.