Zu dem auch aus dem Umfeld der Universität Duisburg-Essen gemachten Aufruf für ein Lieferkettengesetz erklärt der grüne Bundestagsabgeordnete für Essen Kai Gehring:
Deutschland hätte mit dem Lieferkettengesetz einen wichtigen Hebel, um Menschenrechte und Umweltschutz weltweit voranzubringen. Unternehmen müssen endlich in die Verantwortung genommen werden, ihre Lieferketten humanitär und ökologisch zu gestalten.
Der dringende Appell der Wirtschaftswissenschaftler*innen verdeutlicht, dass der Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz keine Gefahr, sondern eine Chance für die Unternehmen im Ruhrgebiet darstellt.
So kann ein gutes Lieferkettengesetz Marktkonzentrationen und Ungleichgewichte aufbrechen und entlastet vor Ort den Preisdruck auf kleine und mittelständige Unternehmen, welche oft gegen Produkte aus prekären und menschenrechtswidrigen Produktionen bestehen müssen.
Auch die in Essen und im Ruhrgebiet ansässigen High-Tech-Unternehmen im Maschinenbau und insbesondere der Umwelttechnik, können durch angehobene Produktionsstandards und die dafür benötigten Investments in solche Anlagen profitieren.
Es ist ein Armutszeugnis, dass die große Koalition sich immer noch nicht auf ein Lieferkettengesetz verständigt hat. Wer es mit dem Schutz von Menschenrechten ernst meint, muss einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen schaffen.
Als Menschenrechtspolitiker und Essener halte ich ein starkes Lieferkettengesetz nicht nur für Menschenrechte und Umweltschutz, sondern auch aus wirtschaftspolitischer Sicht dringend geboten.