Die Corona-Krise ist eine globale Herausforderung und eine Bedrohung für Menschenrechte und nachhaltige, gerechte Entwicklung weltweit, auf die es nur eine globale Antwort geben kann. Die durch das Corona-Virus verursachte gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Krise und ihre verheerenden Folgen kann kein Staat allein bewältigen, deshalb braucht es mehr denn je internationale Zusammenarbeit und Dialog.
Das Corona-Virus trifft alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe. Doch es trifft die Schwächsten mit besonderer Wucht. Das sind insbesondere Menschen, die in Staaten des Globalen Südens leben, in denen staatliche Institutionen und Gesundheitssysteme geschwächt sind, für viele der Zugang zu ausreichend und angemessenen Lebensmitteln fehlt und es keine oder nur mangelhafte soziale Absicherung gibt. Die hygienischen Bedingungen wie der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen sind oftmals unzureichend oder fehlen ganz.1 Besonders leiden darunter ältere, kranke und arme Menschen, Menschen, die aufgrund von rassistischer Zuschreibung oder ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert werden, Frauen und Kinder, Menschen auf der Flucht und in den Lagern für Geflüchtete sowie ohnehin marginalisierte Gruppen. Viele Menschen in diesen Staaten sind gleichzeitig von anderen Krisen wie Naturkatastrophen, den Folgen der Klimakrise, anderen Krankheiten, Konflikten oder Hungersnöten betroffen.