Zur heutigen Verabschiedung der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch die Regierungsfraktionen erklärt Kai Gehring, grüner Bundestagsabgeordneter für Essen:
Die Regierungskoalition hat heute die Chance verpasst, in dieser Wahlperiode noch eine entscheidende Weiche für mehr Klimaschutz zu stellen. Statt dem Ausbau von Wind- und Solarenergie auch in Essen und im Ruhrgebiet den notwendigen Schub zu verleihen, zögert Schwarz-Rot die Beschleunigung der Energiewende immer weiter hinaus. Damit stößt sie investitionswillige Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen vor den Kopf. Der Beschluss ist ein Rückschlag für eine klimaneutrales Essen. Statt Klimaschutz auf die lange Bank zu schieben, sind mutige Schritte notwendig, um Essen möglichst schon bis 2030 klimaneutral zu machen.
Die von der Regierung beschlossenen Ausbaumengen für Wind- und Solarenergie reichen vorne und hinten nicht, um die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erfüllen. Die Bundesregierung hat erst am Wochenende in Brüssel ein höheres europäisches Klimaziel unterstützt. Die logische Konsequenz wäre, auch für Deutschland die Ausbauziele für Erneuerbare Energien deutlich anzuheben. Doch diese Entscheidung vertagt die Koalition ins nächste Jahr. So verlieren wir erneut wertvolle Zeit beim klimagerechten Umbau unserer Energieversorgung.
Wirklich wichtige Verbesserungen für die Energiewende werden von dieser Koalition nur angekündigt, aber nicht umgesetzt. So fehlt beispielsweise weiterhin eine verpflichtende Beteiligung der Kommunen an den Einnahmen der örtlichen Windparks, die wir Grüne vorgeschlagen hatten. Viele Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger wollen bei der Energiewende mitmachen. Doch statt ihnen den roten Teppich auszurollen, legt diese Regierung ihnen Steine in den Weg. Die Zeit für Innovation und Klimaschutz ist jetzt. Das hat diese Koalition immer noch nicht begriffen.