Zur Veröffentlichung des Bundesberichts Forschung und Innovation 2020 erklären Dr. Anna Christmann, Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik und Kai Gehring, Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule:
„Unser Forschungs- und Innovationssystem ist leistungsfähig, braucht aber mehr Schwung für die Zukunft. Die Coronakrise zeigt einmal mehr, wo wir besser werden müssen. Die deutschen Player in der Impfstoffforschung gehören zur Weltspitze, doch ohne Innovationsförderung und Wagniskapital wären sie nie so weit gekommen. Deutschland und Europa brauchen mehr Mut in der Innovationsförderung und müssen stärker in Hochrisiko-Forschung investieren. Wir müssen die Gesundheitsforschung nachhaltig stärken, besser international vernetzen und dafür sorgen, dass ihre Erkenntnisse allen Menschen zugutekommen.
Auch in Corona-Zeiten gilt: die anderen Krisen warten nicht, wie insbesondere die Klima-Krise und das Artensterben. Gerade jetzt ist der Staat gefordert, die Wirtschaft auf dem Weg hin zu klimaneutralen Produkten und Produktionsverfahren zu unterstützen. Wir brauchen jetzt ein ambitioniertes Forschungsprogramm für Klimaschutz und klimaneutrale Technologien. Wir wollen gute Ideen von der Grundlagen- bis zur Anwendungsebene fördern und ihnen zum Durchbruch in der Praxis verhelfen. Nur so lassen sich die Forschungslücken in der Energiewende schließen, die Verkehrs- und Agrarwende wissenschaftsbasiert vorantreiben und unsere Industrie klimaschonend aufstellen.
Bereits heute ist absehbar, dass die Verteilungsspielräume im Bundeshaushalt bald enger werden. Dazu braucht unser Land eine Bundesregierung, die Investitionen in Forschung und Innovation priorisiert. Denn jeder Euro, den wir heute in Forschung zur Bewältigung der großen, gesamtgesellschaftlichen Aufgaben investieren, spart uns später ein Vielfaches bei der Bewältigung der Krise.“