Vorsorge ist besser als Nachsorge – dieses Prinzip ignoriert Bundesbildungsministerin Wanka. Mehr Beratung sowie bessere Studien- und Lehrbedingungen sind die beste Vorbeugung, damit Studienabbruch gar nicht erst entsteht. Hier mehr zu investieren, wäre die richtige Priorität. Aber der Hochschulpakt bleibt unterfinanziert.
Die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung muss systematisch gestärkt werden. Das gilt für Studienabbrecher genauso wie für diejenigen, die nach erfolgreicher Ausbildung studieren wollen. Die gesetzlichen Möglichkeiten sind da, aber häufig unbekannt. Auch ist das BAföG noch nicht auf die besonderen Anforderungen beruflich qualifizierter Studierender eingerichtet. Eine Erweiterung der Studienfinanzierung ist daher geboten.
Es gilt, Studienabbrüche zu vermeiden, neue Wege aufzuzeigen und die Debatte zu versachlichen. Es fehlen klare Zahlen zum Studienabbruch: Die Reform des Hochschulstatistik-Gesetzes muss endlich kommen. Sie muss zu verlässlichen Zahlen führen, sodass zwischen echten Abbrüchen, Studienort- und Studienfachwechslern unterschieden werden kann.