Anlässlich der zweijährigen Inhaftierung mehrerer Frauenrechtlerinnen in Saudi Arabien an diesem Freitag erklären Margarete Bause, Sprecherin für Menschenrechtspolitik, und Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
730 Tage – seit zwei vollen Jahren sind Loujain al-Hathloul, Samar Badawi, Nassima al-Sada, Nouf Abdulaziz und Maya’a al-Zahrani bereits inhaftiert. Sie sitzen ausschließlich deshalb im Gefängnis, weil sie sich in einem zu tiefst patriarchalen und autoritären System für die Rechte von Frauen und Mädchen eingesetzt haben. Im Gefängnis werden sie mittels Isolationshaft, sexuellen Übergriffen und Folter zermürbt. Gegen sie und acht weitere Frauen laufen in Saudi-Arabien aktuell Strafverfahren. Ihr angebliches Verbrechen: ihr Kampf für gleiche Rechte und eine echte Gleichbehandlung von Frauen.
Riad rühmt sich damit, Frauen mittlerweile mehr Freiheiten einzuräumen. Sie dürfen Autofahren, müssen kein Kopftuch mehr tragen und dürfen ohne Zustimmung eines Vormundes ins Ausland reisen – all das und vieles mehr sollte im 21. Jahrhundert selbstverständlich sein.
Menschenrechte gelten universell. Dass Frauen, die sich für ihre selbstverständlichen Rechte einsetzen hinter Gitter gesperrt werden, zeigt wie trügerisch diese vermeintliche Öffnung ist. Loujain al-Hathloul, Samar Badawi, Nassima al-Sada, Nouf Abdulaziz und Maya’a al-Zahrani müssen umgehend und bedingungslos freigelassen werden. Die Anklagen gegen sie und die acht anderen Frauen müssen fallengelassen werden.