14.04.2018  Allgemein

March for Science – Wissenschaftsfreiheit verteidigen

Zum heute weltweit stattfindenden „March for Science“ erklärt der Essener Bundestagsabgeordnete Kai Gehring:

 

„Weltweit erstarken autoritäre, nationalistische und rechtspopulistische Strömungen und Autokratien. Sie richten sich gegen Pluralität, Weltoffenheit und Toleranz und damit auch gegen freie, kreative und kritische Wissenschaft. Die Wissenschaft selbst schaut diesem Treiben nicht mehr tatenlos zu, sondern wehrt sich zu Recht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ruhrgebiet sind dabei beim weltweiten „March of Science“ am 14. April. Sie demonstrieren für die Freiheit der Wissenschaft oder kommen wie in Bochum zu Diskussionen zusammen. Als eine der dichtesten Regionen für Wissenschaft und Forschung kommt uns im Ruhrgebiet eine besondere Bedeutung zur Stärkung der Wissenschaftsfreiheit zu. Ich stehe hier an der Seite all derer, die für freie Wissenschaft und eine starke Zivilgesellschaft kämpfen.

Der March for Science ist keine Sache der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allein – vielmehr sind alle eingeladen, sich zu beteiligen. In einer Zeit, in der vielerorts Forschende und Lehrende gefährdet sind, Fake News immer größeres Gehör finden und Wissenschaftsskepsis um sich greift, kommt es darauf an, ein Zeichen für Neugier, Forschergeist und Weltoffenheit zu setzen. Hierzulande geht es konkret darum, gemeinsam Wege aus der Vertrauenskrise zu finden, in der die Wissenschaft gerade steckt, und bestimmte Disziplinen wie Klima- oder Genderforschung gegen reaktionäre, rechtspopulistische Anfeindungen zu verteidigen.

Die Wissenschaft gibt immer wieder Impulse für soziale und ökologische Erneuerung. Sie ist eine der tragenden Säulen einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft. Wo Grundfesten der Wissenschaftsfreiheit in Frage gestellt sind, stehen die offene Gesellschaft und Demokratie in Gänze auf dem Spiel. Um das Vertrauen in ihre Redlichkeit zu erhalten, muss Wissenschaft ihre Arbeitsweisen transparenter und ihre Alltagsbedeutung erfahrbarer machen. Es braucht Gelegenheiten für den Austausch und öffentlichen Dialog, wie beispielsweise die WissensNacht Ruhr im September.

Bildung und Wissenschaft spielen eine Schlüsselrolle, um die Globalisierung fair zu gestalten. Eine starke Zivilgesellschaft mit einer starken Wissenschaft – das ist es, was wir in Essen & dem Ruhrgebiet, in Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt brauchen.“

 

Mehr zum Thema auf der Website der Grünen Bundestagsfraktion