Ein Coming-Out hat vielschichtige Auswirkungen auf das Leben. Und vor allem findet es oft in einer sehr sensiblen und teilweise schwierigen Lebensphase voller Umbrüche und Sinnsuche statt. Das innere und äußere Coming-Out wird von betroffenen Jugendlichen häufig als große emotionale Herausforderung empfunden. Sicherlich, in den letzten Jahren hat sich für queeres Leben in Deutschland sehr viel verändert und verbessert. Die Gesellschaft ist ein Stück bunter geworden. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet die Ehe für alle – Akzeptanz und Respekt – statt Ausgrenzung und Diskriminierung – sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und doch ist die Situation von queeren Jugendlichen nach wie vor oft schwierig. Gerade in letzter Zeit kursieren Schimpfwörter wie „schwule Sau“, „Scheiß-Transe“ oder „lesbische Kuh“ wieder vermehrt – und nicht nur auf Schulhöfen. Diskriminierungserfahrungen gehören zum Alltag vieler LGBT*I-Jugendlichen. In allen Lebensbereichen sind sie immer noch Ausgrenzung, verbalen und auch körperlichen Angriffen ausgesetzt. Selbst im Elternhaus wird ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität häufig tabuisiert oder abgelehnt. Das bleibt nicht ohne Folgen: Das Suizidrisiko queerer Jugendlicher ist signifikant erhöht. Unsicherheit und Angst sind für viele Jugendliche eine Begleiterscheinung ihres Coming-outs.
Auf Basis der im November 2015 vorgestellten Studie des Deutschen Jugendinstituts „Coming-out und dann…?!“ zur Lebenssituation queerer Jugendlicher wollen wir die derzeitige gesellschaftliche Realität beleuchten und debattiere, wo es politischen Handlungsbedarf gibt. In vier verschiedenen Panels sprechen wir anschließend gezielt einzelne Gruppen von queeren Jugendlichen an.
Wir laden Sie herzlich ein, mit uns und Expert*innen am 18.03.16 zu diskutieren.
Zum Programm und zur Anmeldung geht es hier