Zur heute beschlossenen Internationalisierungsstrategie erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung:
In zahlreichen Ländern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegängelt, bedroht oder müssen um ihr Leben fürchten. Deutschland und Europa sind deshalb gefordert, Wissenschaftsfreiheit zum Markenkern ihrer Internationalisierungspolitik zu machen. Dem wird die vorgelegte Internationalisierungsstrategie nicht gerecht.
Wissenschaft lebt ebenso wie die Attraktivität unseres Forschungsstandortes von Austausch, Kooperation und Vielfalt. Wir wollen Austausch statt Abwerbung – oder gar Abschottung. Beides wäre Gift für eine globale Wissensgesellschaft. Gerade in Zeiten von Brexit und Abschottung à la Trump müssen die Kooperationen und der Austausch von Studierenden, Lehrenden und Forschenden ausgebaut werden. Dabei brauchen gerade Forschende aus Entwicklungs-, Schwellen- und Krisenländern in Deutschland bessere aufenthaltsrechtliche Möglichkeiten. Die Austausch- und Stipendienprogramme für Studierende und Wissenschaftler gehören gestärkt.
Die Öffentlichkeit muss sich mit ihren Erwartungen und Bedürfnissen in die Erforschung der globalen Herausforderungen einbringen können. Hierfür war die Erstellung der Internationalisierungsstrategie kein gutes Beispiel, denn sie ist ohne Beteiligung von Parlament und Öffentlichkeit erfolgt.
Den deutschen Mittler- und Wissenschaftsorganisationen gebührt unser Dank; sie verdienen Planungssicherheit für ihre wichtige Arbeit.