10.10.2016  Bildung

Bildungsausschuss reist nach Chile und Argentinien

Eine Delegation des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung wird vom 8. bis 15. Oktober 2016 unter der Leitung von Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) nach Chile und Argentinien reisen. Weitere Mitglieder der Delegation sind Sybille Benning (CDU/CSU), Tankred Schipanski (CDU/CSU), Marianne Schieder (SPD), Rainer Spiering (SPD) und Ralph Lenkert (DIE LINKE.).

Der Ausschuss wird sich bei der Reise auf die Themen Forschung und Hochschulen sowie der bilateralen Zusammenarbeit in diesen Bereichen konzentrieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist ein Besuch der Europäischen Südsternwarte (European Southern Observatory) in Chile.

Die vielfältigen Aktivitäten sowohl der Bundesregierung, als auch der Forschungsorganisationen sowie des DAAD und der politischen Stiftungen sollen mit dieser Delegationsreise eine parlamentarische Begleitung finden. Zudem sollen die vielfältigen Besuche chilenischer und argentinischer Parlamentsabgeordneter im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung durch Gespräche mit den jeweiligen Partnerausschüssen erwidert werden.

Hintergrund

Die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Chile hat sich in den letzten Jahren stetig intensiviert. Anlässlich des Chile-Besuchs der damaligen Bundesministerin Schavan im Jahr 2012 wurde ein aktualisiertes umfassendes Rahmenabkommen zur bilateralen wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit unterzeichnet, das im September 2013 in Kraft getreten ist. Die großen deutschen Forschungsorganisationen, wie die Fraunhofer Gesellschaft, die Max-Planck Gesellschaft und die Helmholtz-Gemeinschaft, entwickeln mit ihren Aktivitäten die deutsch-chilenische Zusammenarbeit z. B. mit sog. Tandemprojekten weiter. Es gibt ein enges Netz von Kontakten und vertraglichen Vereinbarungen zwischen deutschen und chilenischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das wirkt sich auch auf die Studierenden aus: In Relation zur Bevölkerungszahl entsendet kein anderes lateinamerikanisches Land so viele Studenten nach Deutschland.

Die Forschung für eine moderne und bio-basierte Wirtschaft ist ein Schwerpunkt der deutsch-argentinischen Zusammenarbeit. Argentinien bietet viele Rohstoffe und eine große biologische Vielfalt, aber vor allem auch gut ausgebildete Wissenschaftler und Forschung auf höchstem Niveau. Deutsche und argentinische Wissenschaftlerteams erforschen gemeinsam wie zum Beispiel die Ernährung der Bevölkerungen in der Zukunft gesichert werden kann. Sie entwickeln u. a. Methoden mit denen Energie aus pflanzlichen Abfällen gewonnen werden kann und Möglichkeiten für eine ertragreiche und ökologische Landwirtschaft ohne Kunstdünger. Bei den Hochschulen steht das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum (DAHZ) im Vordergrund. Angesichts der sehr guten Erfahrungen mit den binationalen Studiengängen will Argentinien die Aktivitäten des Hochschulzentrums bis 2020 weiter ausbauen. Auch besteht in Argentinien eine große Dichte deutscher Schulen.