Zur aktuellen Analyse des Moses Mendelssohn Instituts und des Portals wg-gesucht.de, der zufolge die Preise für studentische WG-Zimmer in der Corona-Pandemie weiter gestiegen sind, erklären Chris Kühn, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik, und Kai Gehring, Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule:
Das studentische Wohnen in WGs verteuert sich immer weiter. Das ist ein besorgniserregender Trend, der sich in Zeiten der Corona-Pandemie und Online-Semester fortsetzt. Anstatt tatenlos zuzusehen, dass Studierende in Unistädten mit anderen einkommensschwächeren Haushalten um knappen Wohnraum konkurrieren, braucht es endlich eine Offensive für studentisches Wohnen. Studierende brauchen nicht nur eine hervorragende Lehre, sondern auch ein bezahlbares Dach über dem Kopf und eine solide Studienfinanzierung. Wir haben dazu Vorschläge vorgelegt.
Der Bund ist aufgefordert, unverzüglich Gespräche mit den Ländern aufzunehmen, um ein Bund-Länder-Programm zum Bau von öffentlich geförderten Studentenwohnheimen unter Einbezug des Deutschen Studentenwerkes zu realisieren. Zusätzlich muss jetzt außerdem die Mietkostenpauschale im BAföG regional gestaffelt und dynamisiert werden, um sie auch überhitzten Wohnungsmärkten anzupassen. Um Druck aus dem unteren Einkommenssegment zu nehmen, müssen außerdem die Mittel für den sozialen Wohnungsbau auf mindestens zwei Milliarden Euro aufgestockt werden. Gerade Studierende ohne reiche Eltern brauchen bezahlbaren Wohnraum, damit sie nicht vom Bildungsaufstieg ausgeschlossen werden.