Einmal mehr und zu Recht warnen Experten vor den gravierenden Folgen des demographischen Wandels auf die Fachkräftesituation im Ruhrgebiet. Die Ruhrgebietsstädte müssen – lokal wie gemeinsam regional – endlich beherzt Vorsorge gegen die drohende Fachkräfte-Lücke treffen. In Essen muss die Bekämpfung des Fachkräftemangels endlich eine Priorität des Oberbürgermeisters werden und Lösungs-ansätze gehören regelmäßig auf die Agenda des Stadtrats.
Es bedarf dringend einer umfassenden und vernetzten bildungs-, wissenschafts- und wirtschaftspolitischen Strategie: Essen und das Revier müssen systematisch in bessere Bildung investieren, StartUps und Gründungen anreizen, den Mittelstand stärken und den Branchenmix um KMU erweitern, Innovationen und Kreativität fördern, Hochschulen und Forschungsinstitute besser einbinden.
Der andauernde Strukturwandel zeigt, dass Potenziale für soziale und technologische Innovationen sowie der ökologischen Erneuerung besser genutzt werden müssen. Daneben darf in einer alternden und schrumpfenden Stadt und Region kein Potenzial und Talent verloren gehen: Deshalb müssen Schul- und Ausbildungsabbrüche runter, die Erwerbsbeteiligung von Frauen rauf und mehr qualifizierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt.
Nur mit einem solchen Bündel an Maßnahmen wird der Warnruf der Experten ernstgenommen sowie politisch weitsichtig und präventiv für Fachkräftesicherung gehandelt.